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Ich habe ein neues Spielzeug bekommen, einen iPad. Und mit dem kann man sogar Blogeinträge schreiben :-).
Damit dieser kleine Testeintrag nicht allzu sinnlos ist, erzähle ich kurz was übers Wetter. Wie überall in Europa hat auch Schottland der Winter voll erwischt. Anfang der Woche stand so ziemlich alles still, und bei uns an der Uni hat man sogar Notunterkünfte eingerichtet für die, die es nicht nach Hause schafften. Auf die Idee, statt dessen mal die Gehwege und Straßen zu streuen, ist man allerdings noch nicht gekommen. Same procedure as every year, möchte man da sagen. Gut nur, dass wir beide zu Hause arbeiten konnten, so machte und das Wetter nicht so viel aus.
Inzwischen taut es wieder, und das Leben wird langsam wieder normal. Bis zum nächsten Schneefall…
Schneefall und Temperaturen unter 0˚C sind in Glasgow trotz des gerade herrschenden europäischen Hochwinters eine Seltenheit. Die derzeitige Kältewelle sorgt allerdings dafür, dass sogar die beiden Glasgower Stadtflüsse Kelvin und Clyde teilweise zugefroren sind, auch wenn die Schneehöhen lange nicht an den teilweise in Deutschland gemessenen heran reichen. Grund genug für uns, uns heute mit einer Bustageskarte und der Kamera bewaffnet in Glasgow auf Tour zu begeben. Hier ein paar Eindrücke:
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Weitere Fotos von Glasgow und dem winterlichen Schottland gibt es wie immer in unserem Januar-Album auf Flickr. Einen besonderen Schnappschuss möchte ich aber nicht vorenthalten, den wir vor unserem Haus aufgenommen haben und der unser Quasi-Haustier zeigt:
Die britische Insel wird zur Zeit von der heftigsten Kältewelle seit 30 Jahren heimgesucht. Darauf ist man im Land der Sommerreifen und der nicht vorhandenen Streupflicht nicht so wirklich vorbereitet. In der letzten Nacht z. B. musste sich die Armee mehr als 1000 Autos annehmen, die auf einer englischen Autobahn gestrandet waren. Hier in Glasgow verläuft das Ganze bisher noch ganz glimpflich: Ein bisschen Schnee, strahlender Sonnenschein, total vereiste Bürgersteige (siehe keine Streupflicht) und Treppen, geräumte Hauptstraßen, … weitestgehend normales Leben also. 🙂

Winterwonderland - Blick aus unserem Wohnzimmer
Jenseits der Grenze zu unseren englischen Nachbarn ist die Lage schon ein bisschen kritischer: Flughäfen gesperrt, der öffentliche Verkehr nur eingeschränkt funktionsfähig, viele Arbeitnehmer kommen nicht zur Arbeit, Streusalzvorräte aufgebraucht, …. Ganz sicher aber freuen sich die Schülerinnen und Schüler, deren Schulen geschlossen sind: Aufgrund von unzureichender Heizungsanlagen und/oder mangelnder Transportmöglichkeiten sind tausende von Schulen geschlossen. Wenn kümmert es da schon, dass es hierzulange sowas wie „Hitzefrei“ nicht gibt? 😀
Wenn man in Schottland unterwegs ist und sich ein wenig für Land, Leute und Geschichte interessiert, wiederholen sich immer wieder ein paar Namen. Namen von Menschen, die den Schotten besonders wichtig sind und um die sich meist eine besondere Historie rankt.
Einer dieser Namen ist Mary, Queen of Scots. Wir kennen sie besser als Maria Stuart. Dank vieler literarischer Werke, diverser Verfilmungen, Englisch- und Geschichtsunterricht oder vielleicht einem Theaterbesuch ist sie vielen ein Begriff. Wir haben heute den schönen Winternachmittag genutzt und uns angeschaut, wo die einstige Königin der Schotten 1542 geboren wurde: Im Palast von Linlithgow. Die Temperaturen waren am ihrem Geburtstag am 8. Dezember vielleicht ähnlich wie heute. Eiskalt. Sicher nicht allzu gemütlich in einem Schloss, das nur von Kaminen beheizt wurde. Nun ja, auch wenn heute Linlithgow Palace zum größten Teil eine Ruine ist, kann man noch gut erahnen, wie im 16. Jahrhundert dort gelebt wurde.
Doch zurück zu Mary: Mit 6 Tagen wurde sie durch den Tod ihres Vaters Königin von Schottland, mit nicht einmal einem Jahr erfolge die offizielle Krönung. Doch wegen diverser politischer Wirren musste sie mit ihrer Mutter mehrfach fliehen und sich u.a. im Kloster Inchmahome verstecken. Mit 5 Jahren wurde sie nach Frankreich in Sicherheit gebracht. Dort heiratete sie 1558 vertragsgemäß den französischen Thronfolger. Erst 1561 betrat sie wieder schottischen Boden und platze mitten in die Zeit der Reformation. Es folgten Jahre voller Intrigen, Feindschaften, Freundschaften, Hochzeiten, … wie sie sich der Autor eine Soap-Opera nicht besser hätte ausdenken können. Das Ganze nahm dann aber kein Happy End: Nach 18 Jahren Haft wurde Maria Stuart am 8. Februar 1587 hingerichtet. Ihre Spuren jedoch finden sich noch heute in ganz Schottland. Mal sehen, wo wir noch alles auf sie stoßen werden.
Achja, Linlithgow wird übrigens noch einen ganz bekannten Sohn der Stadt bekommen: Lt. Commander Montgomery „Scotty“ Scott aus Star Strek wird 2222 dort geboren werden. 😉
So, genug Geschichte für heute :-D. Jetzt nehmen wir euch noch mit in den gemütlichen Pub The Four Marys zu einem richtig guten traditionellen Sunday Roast:
Und wer noch ein bisschen mehr vom heutigen Ausflug sehen möchte, kann sich unser Januar-Album bei Flickr anschauen. 🙂
Wie überall in Großbritannien hat es auch hier in Glasgow die letzten Tage heftig geschneit. Und es ist erstaunlich, wie schlecht man auf der Insel auf Schnee vorbereitet ist! Ich beobachte das jedesmal, wenn sich mal wieder ein Auto die leichte Steigung vor unserem Haus hochquält, mal quer steht, mal rückwärts rollt, es dann nach unendlich langer Zeit dann doch schafft. Ich glaube, den Reifen, die manche hier auf ihren Autos drauf haben, würde ich selbst im Sommer nicht vertrauen. Dem schottischen Selbstbewußtsein tut das aber keinen Abbruch und es wird fleißig über die Engländer gelästert, die mit dem gefühlten ersten Winter seit der römischen Besiedlung der britischen Inseln offenbar noch schlechter zurecht kommen.
Der Winter hat aber durchaus auch seine schönen Seiten, und so habe ich mir mal die Zeit genommen, auf dem Weg zu meinem Büro ein paar Fotos zu schiessen und auch eine Abstecher in den botanischen Garten zu machen.
Besonderen Spaß hatten die kleinen Schotten, aber auch ihre große Begleitung, mit dem Bauen von Schneemännern (da Daddy ja eh nicht zur Arbeit kommt wegen fehlender Winterbereifung, hat man dann Zeit, sich mit Sohnemann in den Schnee zu begeben ;-)). Faszinierend fand ich dabei, welche Kreativität dabei an den Tag gelegt wurde. Ein Beispiel aus dem botanischen Garten:
Besonders gefallen hat mir dieses hübsche Exemplar (hierbei handelt es sich nicht um einen eingeschneiten Verkehrspolizisten ;-)), welches sich in unmittelbarer Nähe zu meinem Institut befand.
Weitere Bilder meiner winterlichen Fotopirsch gibt es auf unserer Flickr-Seite.
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