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In Großbritannien gibt es immer noch die in Deutschland größtenteils vergessene Tradition, den Studienabschluss gebührend zu feiern. So war es vergangene Woche auch bei uns an der University of Bedfordshire soweit und jene Studierende, die kurz zuvor ihren Bachelor, Master oder ihren Doktortitel gemacht haben, wurden nun gebührend verabschiedet. Dabei ist es Tradition, dass die akademischen Mitarbeiter den offiziellen Talar jener Universität, an der sie selbst graduiert wurden, tragen. Dementsprechend groß war die Vielfalt der Farben und der (für unsere Augen teilweise seltsam anmutenden) Hüte. Für mich ergab sich ein praktisches Problem – meine Universität, die Uni Duisburg-Essen, kennt eine derartige Tradition meines Wissens nicht und es gibt eigentlich keinen entsprechenden  Talar. Aber im Land der Dienstleistungen ist nicht unmöglich, und so werden, so wurde mir gesagt, hier auch Talare für ausländische Unis angefertigt. So bekam ich einen Talar verpasst, der angeblich der offizielle der Uni Duisburg-Essen ist – bestätigen kann ich die Echtheit dieser Aussage allerdings nicht. 😉

Angeblich der offizielle Talar der Uni Duisburg-Essen

Angeblich der offizielle Talar der Uni Duisburg-Essen

Sei’s drum, für unsere Absolventen und vor allem deren Eltern war es ein großer Tag, der mit einer Prozession in die St. Mary’s Church, die gegenüber der Uni liegt, begann. Während der Feierlichkeiten in der Kirche nahm dann jeder Absolvent seine Urkunde in Empfang. Anschließend wurden im Garten der Kirche fleißig Fotos gemacht, und auch ich wurde mehrmals aufgefordert, teilweise zusammen mit den jeweiligen Eltern gemeinsam auf das Foto zu kommen. Einige der Fotos, die ich gemacht habe, können auf unserem Flickr-Album bewundert werden.

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Bei vielen meiner und unserer Besuche in Deutschland haben Freunde und Verwandte gefragt, wie es uns denn in England so erginge. Nett gemeint, aber: Glasgow liegt in Schottland, nicht in England, welches aber in Großbritannien liegt! Wir werden aber nun nach England ziehen und inzwischen arbeite ich ja auch in England.

Das ganze schottische/englische/britische Gebilde ist aber dermaßen verwirrend, dass sich nun mal jemand dran gemacht hat, es in einem Video zu erklären (danke Michael für den Link!). Der Kommentator spricht leider etwas schnell, aber selbst wir haben eine Menge gelernt!

 

Ich habe ein neues Spielzeug bekommen, einen iPad. Und mit dem kann man sogar Blogeinträge schreiben :-).

Damit dieser kleine Testeintrag nicht allzu sinnlos ist, erzähle ich kurz was übers Wetter. Wie überall in Europa hat auch Schottland der Winter voll erwischt. Anfang der Woche stand so ziemlich alles still, und bei uns an der Uni hat man sogar Notunterkünfte eingerichtet für die, die es nicht nach Hause schafften. Auf die Idee, statt dessen mal die Gehwege und Straßen zu streuen, ist man allerdings noch nicht gekommen. Same procedure as every year, möchte man da sagen. Gut nur, dass wir beide zu Hause arbeiten konnten, so machte und das Wetter nicht so viel aus.

Inzwischen taut es wieder, und das Leben wird langsam wieder normal. Bis zum nächsten Schneefall…

Also, mit demr letzten deutschen Lohnsteuerausgleich Einkommenssteuer-Erklärung habe ich mich Anfang 2009 ziemlich herumgequält. Es hat Tage gedauert, bis das alles ins Elster-Formular eingetippt war. Ausserdem war es super kompliziert, da wir zwei Wohnsitze in verschiedenen Ländern hatten etc. etc. Alles in allem ein langwieriges Unterfangen, bei dem dann am Ende nach Monaten dann endlich Post vom Finanzamt kam.

Hier ist das alles ein bisschen anders: Man bezahlt seine Steuern jeden Monat über den Arbeitgeber und es gibt keine 1000 Möglichkeiten, was man denn „absetzen“ könnte. Ergo: Keine Steuererklärung nötig. Gestern jedoch bekamen wir unerwartet Post vom Finanzamt. Das Finanzamt heisst hier „Her Majesty’s Revenue and Customs“ (HMRC). Also fast ein bisschen wie Post von der Queen selbst, oder? Ok, da sie gerade auf Staatsbesuch in der arabischen Welt weilt, hat sie den Brief sicher nicht selbst geschrieben. 😉 Obwohl, der Inhalt ist komplett in der „Ich-Form“ abgefasst – schon lustig irgendwie.

HMRC Steuermitteilung

Post von der Queen 😉

Zurück zur Sache: Wir waren etwas verwirrt, als wir den Inhalt gelesen hatten. Müssen wir irgendwie Steuern nachzahlen? Hä? Nach zweimaligen genauen Lesen stand da aber immer noch sinngemäß:

Ich habe mir ihre Steuerabgaben des Steuerjahres 2008/2009 angeschaut und festgestellt, dass Sie nicht alle Möglichkeiten der Steuererparnis genutzt haben  (Anm: Steuerjahr geht hier immer von April bis März des Folgejahres). Auf dem beiligenden Blatt finden Sie meine Berechnung, nach der Sie xy Pfund zuviel Steuern bezahlt haben. Sie bekommen dies zurückerstattet.

Was ein Service! 😀 Da flattert einem der fertige Steuerbescheid ins Haus, ohne dass man Formulare ausfüllen oder Belege sammeln muss. Es ist hier so, dass das britische Finanzamt am Ende des Steuerjahres automatisch überprüft, ob die Höhe der bezahlten Steuer in Ordnung war. Praktisch! (vor allem, wenn man unerwartet etwas zurück bekommt :-D)

Heute sind in ganz Großbritannien sowas wie Bundestagswahlen („General Election„). Im Vergleich zu einem deutschen Wahltag kommt es einem aber gar nicht so vor: Es ist ein ganz normaler Werktag, alles geht seinen normalen Gang. Wenn da nicht der mit Wahlwerbung vollgestopfte Briefkasten oder die – wie immer kreativ-drastischen – Schlagzeilen der hiesigen Presse wären:

Typische Schlagzeile von heute ...

Am Auffälligsten ist eigentlich das Fehlen von Wahlplakaten. Während man sich in im Vorfeld der NRW-Wahlen in Deutschland inzwischen schon vom Schilderwald gestört fühlt, sind die Konterfeis der KandidatInnen für Westminster an Litfaßsäulen und Straßenlaternen gänzlich unbekannt. Andere Länder, andere Sitten. Wählen dürfen wir heute übrigens nicht, aber die nächste Bundestagswahl kommt ja bestimmt. 😀

Die letzten drei Wochen habe ich ausgiebig ein paar unserer Hörsäale inspiziert. Nicht, dass ich wieder ein Studium angefangen habe, diesmal stand ich auf der anderen Seite und habe für einen Bachelor- und einen Masterkurs eine Vorlesung und Übung zum Thema „XML“ gehalten. In Deutschland habe ich ja schon einige Lehrerfahrung sammeln können, nun wollte ich mal in das britische Lehrsystem reinschnuppern.

Was so anders ist? Der Stoff und die Art und Weise, wie unterrichtet wurde (in diesem Fall Frontalunterricht – einer spricht alles hört zu) ist genauso wie in Deutschland. Auch hier gibt es die Diskussion, wie man geeignetere Unterrichtsformen anwenden kann. Ein großer Unterschied sind die Hörsäale selbst, die sehr gut ausgestattet sind. Man kommt sich eher vor wie im Kino, wenn man die Plüschsitze dort sieht. Auch die Ausstattung im Labor kann sich durchaus sehen lassen. Finanziert wird das Ganze teilweise von den Engländern, die hier als einzige noch Studiengebühren zahlen müssen! Die Studierenden selbst hören zu oder dösen vor sich hin – ich habe kein einziges Notebook auf den Tischen (die übrigens frei von jeglicher Kritzelei sind) gesehen, wie es in Deutschland eher üblich ist.

Für mich jedenfalls waren die insgesamt 6 Stunden Vorlesung eine hilfreiche Erfahrung, für den eigentlichen Dozenten der Veranstaltung eine willkommene Entlastung.

Seit etwa zwei Wochen sieht man an vielen Ecken und Enden Klatschmohn („poppy“) blühen. Natürlich keine echten Blüten um diese Jahreszeit. Nein, an vielen Revers, auf Plakaten und in Schaufenstern prangt eine der künstlichen roten Blüten. Nachrichtensprecher und Talkshowgäste im Fernsehen, Politker, die Kandiaten bei X-Factor (das Pendant zu DSDS), viele Menschen auf der Straße, … tragen die Blume im Knopfloch.

Für uns schon ein bisschen befremdlich, denn sowas kennt man ja aus Deutschland eher weniger. Doch was hat es denn mit dieser Blume  auf sich? Alljährlich wird in der Zeit vor dem 11. November – dem Remberance Day („Volkstrauertag“)  – die Mohnblume als Symbol zum Gedenken an die Opfer von Kriegen seit dem 1. Weltkrieg getragen. Daher auch der Name „Poppy Day“. Die rote Blume soll – in Anlehnung an das Gedicht „In Flanders Fields“ des Kanadiers John McCrae – an die vom Blut der Soldaten des Ersten Weltkrieges geröteten Felder Flanderns erinnern.

Eine Mohnblume fürs Knopfloch ...

Eine Mohnblume fürs Knopfloch ...

Und einmal mehr stellen wir fest, dass das Verhältnis der Briten zum Thema Armee & Krieg schon ein bisschen ein anderes ist, als wir es aus Deutschland kennen.

Heute waren in Deutschland Bundestagswahlen. Und im Gegensatz zum gestrigen Derby schnitt schwarz-gelb nun bei weitem besser ab (unnötig zu erwähnen, dass ich zumindest am Samstag schwarz-gelb verhindert sehen wollte ;-)). Zum Wahlergebnis werden wir uns nicht äußern, aber durchaus der neuen Bundesregierung alles Gute und ein glückliches Händchen wünschen. Es ist jedenfalls interessant zu beobachten, wie Deutschland im Ausland gesehen wird, z.B. als das Land, das die Finanzkrise weltweit mit am besten meistert. Und zumindest hier in UK schaut man tatsächlich manchmal neidisch auf uns Deutsche.

Wir haben ja unser Stimme schon im Vorfeld per Briefwahl abgegeben, so dass wir heute gespannt von zu Hause aus die Wahl verfolgen konnten, dank Web, Twitter und TV-Streams aus dem Internet.

Unser kleiner Punto hat in den letzten Monaten ja so einiges von Schottland gesehen. Dabei musste er viel aushalten: unzählige Schlaglöcher, Schnee, Regen, Bergfahrten, Matsch, Sonne, Pfützen, Vogeldreck, … . Er hat sich also eine Außen- und Innenreinigung wirklich verdient!

Gesagt, getan – den Mobile Valeting Service angerufen und für heute einen Termin vereinbart. Um kurz vor drei klingelte es dann das erste Mal und zwei nette Damen standen auf dem Parkplatz vor dem Haus. Kurz das Auto aufschließen und schon gings los: waschen, saugen, entmüllen, Fenster säubern, … . Etwa 50 Minuten später klingelte die Autowaschfrau dann zum zweiten Mal: Alles blitzeblank! Cool, was? 😀

Unser Punto wird sauber!

Unser Punto hat Damenbesuch!

Und ja, das Ganze ist legal hier. Man darf sein Auto auf der Straße oder dem Parkplatz vor dem Haus waschen. Und nein, wir wollen hier keine Umweltschutzdiskussion anzetteln, sondern euch einfach nur mitteilen, dass das Leben hier manchmal so ganz anders ist. 😀

Im Lande der single malts schreckt man vor diversen Experimenten nicht zurück, und manche sind tatsächlich ziemlich erfolgreich. So konnte ich gestern eines meiner Geburtstagsgeschenke, ein Ola Dubh 12 Highland Park Aged Beer, probieren. Das besondere an diesem Bier ist, dass es in Whiskyfässern gelagert wurde (wobei man den Whisky allerdings vorher entfernt hat ;-)). In diesem Fall wurden die Fässer des 12-jährigen Highland Park, welches ein besonders guter Tropfen ist, verwendet. Die Erwartungen an das Bier waren also entsprechend hoch, und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Es erinnert ein wenig an Köstritzer Schwarzbier, aber doch irgendwie anders. Meiner Meinung nach das beste (und sicher nicht billigste) Bier, das ich bisher auf der Insel getrunken habe! Der Name „Ola Dubh“ bedeutet übrigens „schwarzes Öl“, und wenn man es in ein Glas gießt, wird auch klar, warum. Vermutlich durch die Whiskyfässer nimmt das Bier seine sehr dunkle Farbe an (die Faßlagerung ist es ja auch, die dem ansonsten farblosen Whisky seine Farbe verleiht).

Ola Dubh, eisgekühlt

Ola Dubh, eisgekühlt

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